Barracas von Sal Rei

... oder wussten Sie, dass ca 90% der Arbeitnehmer der Hotels von Boavista in den Barracas leben?

Padre Paulo, der Initiator des Projekt "Bom Esperanca" in den Baraccas
Padre Paulo, der Initiator des Projekt "Bom Esperanca" in den Baraccas

Die Baraccas von Sal Rei, der größte Stadtteil Boa Vistas mit ca. 6000 Bewohnern, ist den meisten Besuchern Boa Vistas nicht bekannt.

Es ist ein Labyrinth aus halbfertigen Gebäuden und ein Mix aus 13 verschiedenen Nationalitäten.

Hier leben größtenteils Menschen von der Hauptinsel Santiago ("Badius") und vom afrikanischen Kontinent, beispielsweise aus dem Senegal. Sie leben in einfachen um nicht zu sagen menschenunwürdigen Bedingungen. Familien leben beengt in einem Raum ohne jegliche Möglichkeit des Rückzugs. Dies zieht oft Gewalt nach sich. Ich wurde schon öfters gefragt, ob die Menschen in den Barracas hier gerne leben. Einige Freunde, die in den Barracas leben, beantworteten mir diese Frage mit Stirnrunzeln. Gerne lebt hier sicher niemand - es ist eher ein Überlebenskampf, größtenteils ohne sanitäre Einrichtungen und Elektrizität.

Doch einfache Behausungen bedeuten auch eine geringe Miete und dies impliziert wiederum Geld sparen um so die Familie auf den anderen Inseln oder auf dem afrikanischen Kontinent zu unterstützen. Nach und nach hat sich in den Barracas ein eigenes Leben, eine eigene Struktur entwickelt. Es gibt eigene Läden, Bars, Frisöre, und einfach alles, was es zum Leben braucht.

Mittlerweile gibt es seitens der kapverdianischen Regierung das Projekt "casa para todos", Häuser für alle, und es werden auf Boa Vista nach und nach Sozialwohnungen errichtet um das Problem der Barracas zu entschärfen.